Woher kam die Idee?
Die jetzige Jahrhunderthalle sollte anlässlich des hundertjährigen Jubiläums der Proklamation Friedrich Wilhelms III. und des Triumphs über Leipzig errichtet werden. Damals war geplant, in der niederschlesischen Hauptstadt eine Weltausstellung zu organisieren. Leider gab es zu diesem Zeitpunkt keine Einrichtung, die Tausende von Ausstellern und Besuchern aufnehmen konnte. Daher war es notwendig, einen Raum zu entwerfen, der sowohl Messe- als auch Ausstellungs- und Freizeitfunktionen vereint. Ein solches Projekt wurde von Marek Berg erstellt.
Aufbau und Eröffnung
Die ersten Arbeiten an der Jahrhunderthalle begannen im Mai 1911, bereits im Dezember 1912 übergab die Firma Dyckerhoff & Widmann das Gebäude im Rohbau an die Stadt. Im Umfeld der Halle entstanden auch der Vierkuppelpavillon, eine Pergola und weitere Freizeiteinrichtungen. Auf der anderen Seite fand die offizielle Eröffnung der Centennial Hall am 20. Mai 1913 statt, als Bürgermeister Paul Matting eine patriotische Rede hielt. Die Jahrhunderthalle wurde damals als "Denkmal für die Befreiung der Heimat und eine Warnung an alle Generationen" bezeichnet. Später wurde dieses monumentale Gebäude auch zu einem von Hitlers bevorzugten Gesprächsräumen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
Die Jahrhunderthalle hat den Zweiten Weltkrieg ohne größere Schäden überstanden. Andererseits wurden die Organe zerstört. Es war ein großer Verlust, da sie speziell von Sauer auf Bestellung entworfen wurden. Sie waren damals die größten Orgeln der Welt, die mit großer Präzision gefertigt wurden.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs beschlossen die damaligen Behörden, den Namen des Gebäudes in „Hala Ludowa“ zu ändern. Die ursprüngliche Nomenklatur wurde erst nach 2000 wiederhergestellt.
Ein weiterer Durchbruch gelang 1948. Auf dem Weg zum Eingang der Halle wurde eine über 90 Meter hohe Stahlkonstruktion errichtet – Iglica. Es sollte das wiederbelebende Leben in den Wiedererlangten Gebieten symbolisieren.
Neun Jahre nach seiner Gründung wurde die Einrichtung teilweise zum größten Kino Polens. Es wurde nicht ohne Grund "Giant" genannt. Dieses Kino war sehr beliebt und wurde bis in die neunziger Jahre mit Unterbrechungen betrieben.
Neunziger Jahre
In den neunziger Jahren war Hala Stulecia (damals Hala Ludowa) noch ein Ort kultureller, politischer und sportlicher Ereignisse. Es verwandelte sich oft in eine Basketballarena, in der Basketballspieler aus Schlesien sehr erfolgreich waren, und 1997, während des Eucharistischen Kongresses, sprach hier Papst Johannes Paul II. Im selben Jahr wurde er zum Ehrenbürger von Breslau ernannt.
Renovierung
2009-2011 wurde die Halle saniert und das von Max Berg entworfene Regionale Geschäftstourismuszentrum errichtet. Die Sanierung der Außenfassade des Gebäudes umfasste auch den Austausch aller 600 Fenster. Dieser Punkt erwies sich als der problematischste, denn Max Berg verwendete für seinen Entwurf eigens aus Australien importiertes Eisenmahagoni. Heute ist diese Baumart nicht mehr vorhanden, daher wurde mit Zustimmung des Denkmalpflegers Teakholz verwendet, was die Renovierungskosten erheblich erhöhte.
Jahrhunderthalle heute
2006 wurde die Jahrhunderthalle in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen und ein Jahr später wurde vor dem Eingang eine gusseiserne Gedenktafel angebracht, die den Eingang bestätigte.
Obwohl das Gebäude die Kultur einer bestimmten Epoche widerspiegelt, ist es aufgrund seiner Originalität und Multifunktionalität sehr beliebt. Es kann jede Woche von Donnerstag bis Sonntag von 10:00 bis 18:00 Uhr besichtigt werden. Es gibt auch Konzerte, Kongresse, Messen und andere kulturelle Veranstaltungen.
Nicht zu vergessen ist der Multimedia-Brunnen neben der Jahrhunderthalle. Seine Shows, die wir täglich sehen können, begeistern Kinder und Erwachsene.